Das Dazwischen -Sechs Schweizer Persönlichkeiten, die ihre Stimme in Zeiten der Pandemie und der Polarisierung für Zwischentöne einsetzen

von Rachele De Caro

Die Zeit der Pandemie hat die Gesellschaft durchgeschüttelt, hat Bruchlinien aufgerissen und Wunden hinterlassen. Es braucht Ruhe, Zeit und den Willen zur Reflexion, um diese Wunden heilen zu lassen. Mit dem Buch «Das Dazwischen» will die Autorin gemeinsam mit sechs renommierten Schweizer Persönlichkeiten einen Beitrag zu dieser Verarbeitung leisten. Es ist ein Buch über unseren Umgang mit der Pandemie, frei von Moralismus und Zuweisungen, mit relevanten Antworten auf vernachlässigte Fragen, mit neuen Perspektiven, die uns dazu anhalten, den Zugang zueinander wieder zu suchen.

Text: Rachele De Caro, Fotografie: Paolo De Caro, Gestaltung: Manu Beffa

Ruth Baumann-Hölzle, Ethikerin, Stiftung Dialog Ethik

Peter Grünenfelder, Direktor Avenir Suisse

Benedict Neff, Feuilleton-Chef NZZ

Lukas Gresch-Brunner, Generalsekretär Eidgenössisches Departement des Innern

Pietro Vernazza, Infektiologe, ehem. Chefarzt Infektiologie Kantonsspital St. Gallen

Barbara Schmid-Federer, Nominiert als Präsidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes, ehem. Präsidentin Stiftung Pro Juventute

Stimmen

Moritz Leuenberger

«Ein erfrischend farbig gestaltetes Buch erweist sich bei gründlicherem Lesen als ein beschwingtes demokratisches Manifest.

In Porträts, Interviews und Reflexionen kommen Menschen zu Wort, welche der gesellschaftlichen Coronakrise nicht mit unverrückbaren Glaubensbekenntnissen begegnen, sondern differenziert zeigen: Das Wesen der Demokratie besteht im kritischen Hinterfragen, nicht nur der «anderen Seite» oder der Behörden, sondern vor allem von sich selbst. Denn jeder politische Gegner vertritt stets auch ein Korn von Wahrheit. Dieses Korn zu entdecken und es in der eigenen Meinung aufblühen zu lassen, bedeutet gelebte Demokratie. Die Texte werden mit zahlreichen Fotografien aufgelockert, die zu freien Assoziationen zum Thema anregen. Sie bewahren uns zusätzlich davor, in dogmatische Denkmuster zu verfallen.

In den Auseinandersetzungen während der Pandemie hofften viele etwas hilflos, es berge doch jede Krise auch eine Chance. «Das Dazwischen» nutzte diese Chance tatsächlich für einen demokratischen Dialog.» 

Karl Lüönd, Publizist, Verleger

«Differenzierung, Gelassenheit, Respekt…

Alle drei sind keine Verkaufsschlager im täglichen Rattenrennen der vorschnellen Meinungen und der medial verstärkten Anklagen! Aber hier kommt ein Buch, das mit freundlicher Entschiedenheit für diese scheinbar ausser Mode geratenen Werthaltungen eintritt. 

Nicht die Thesen eines Autors, sondern die sorgfältig aufgezeichneten Ergebnisse erkundender Gespräche mit sechs spannenden Persönlichkeiten sind das inhaltliche Angebot dieses Buches. Die Gespräche gingen ursprünglich aus von den Aufgeregtheiten um die Pandemie. Damals wurden die Skeptiker, die Kritiker, die Nachdenklichen zu oft mit lauten Parolen übertönt oder mit dem niederschwellig zugänglichen Folterbesteck der angeblich «sozialen» Medien niedergehalten. Hinterher mag dies manchen lauten Wortführern leid getan haben. Vielleicht haben sie sich in einer stillen Stunde sogar eingestanden, dass die sorgfältige Verfertigung der Gedanken weiter geführt hätte als deren voreilige und lautstarken Äusserung. 

Inzwischen hat die Rückkehr der Kriegsbarbarei nach Europa noch viele andere unserer Gewissheiten in Frage gestellt. Der Medienbetrieb, wenn er denn noch gesellschaftsdienlich sein soll, wird definitiv nicht mehr für die Jagd nach Clicks gebraucht, sondern für die Herstellung von Verständigung durch das Mittel des Verstehens. 

Die sechs Gespräche in diesem Buch lehren uns: Reduktion der Komplexität, Personalisierung, Zuspitzung und viele andere auf dem öffentlichen Meinungsmarkt gebräuchliche Techniken sind in allen medialen Darreichungsformen und auf allen intellektuellen Flughöhen nur dann zu verantworten, wenn die Maschinisten des Medienbetriebs teilen, was die der AutorInnen mit guten Gründen vertreten, siehe oben: Differenzierung, Gelassenheit und Respekt.»

Autorin

Rachele De Caro (1988) ist Mutter von drei Kindern, Verlegerin und Autorin. Geboren in Rom und aufgewachsen in Einsiedeln, wo sie auch heute lebt. Sie versteht sich als Brückenbauerin, kritische Denkerin und Vermittlerin. Mit dem Buch «Das Dazwischen» wagt sich die 33-Jährige an ein herausforderndes Thema und lässt darin Menschen zu Wort kommen, die die Zeit der Pandemie differenziert, tolerant und unverblümt reflektieren.